Schon lange ist es her, dass auf Fuerteventura Sturm und Starkregen in diesem Ausmaß angesagt wurde. Bereits am Freitagnachmittag wurden in diversen Gemeinden Veranstaltungen im Freien für das Wochenende und den Montag untersagt. Die Bevölkerung war sehr enttäuscht, da auch Festivals, die nach Corona endlich wieder stattfinden sollten des Regens und Sturm halber abgesagt wurden. Der Unterricht für die Schüler wurde abgesagt und auch Sport- und Veranstaltungsstätten blieben geschlossen.

Regen und Sicherheit
Doch Sicherheit geht vor! Hermine – so heißt der Tropensturm, der am Wochenende südlich der Kanaren vorbeizog. Bereits im Vorfeld wusste man, dass es eher unwahrscheinlich sein wird, dass Hermine über die Kanaren zieht. Doch wie man schon von früheren Wirbelstürmen weiß, kann die Auswirkung auf den Umkreis groß sein.
Auf fast allen Kanaren wurde die gelbe Wetterwarnung für Starkregen und Sturm herausgegeben. Im Verlaufe des samstags wurden einige Inseln auf Orange gesetzt. Fuerteventura blieb auf Gelb.
Vorbereitung auf Regen
Dem Starkregen wurde mit etwas Furcht entgegengeschaut, da man nicht wusste, wie die Insel die Wassermengen nach der langen Dürre aufnehmen würde. Man bereitete sich vor. Viele Restaurants und Läden blieben geschlossen und man konnte beobachten, wie Sandsäcke vor die Eingängen gelegt wurden, um das Wasser vom Eindringen abzuhalten. Die Regierung rief dazu auf, sich von “Barrancos” fernzuhalten und unnötige Ausflüge zu vermeiden. Zudem wurde die Bevölkerung ermutigt, sich mit Leuchten mit Batterien, sowie Kerzen und genügend Trinkwasser auszustatten, falls der Strom ausfallen würde.
Los geht´s
Bereits am Samstag regnete es zwischendurch immer mal wieder leicht. Der Starkregen blieb aber noch fern. Dies änderte sich dann in der Nacht auf Sonntag. Am frühen Sonntagmorgen begann das Wetter komplett umzuschlagen und es regnete ununterbrochen. Dazu kam eine herbstliche Stimmung auf mit Nebel.
Flugverkehr und der Regen
Die Flüge zwischen den Inseln wurden am Sonntag größtenteils gestrichen. Der Fernverkehr blieb teilweise bestehen. Für den Flugverkehr, war jedoch neben dem Starkregen und den Windböen, der Nebel das größte Problem. Der Nebel zog sich über die ganze Insel und während man in einem Augenblick alles sah, verschwand im nächsten Moment alles in Dunkelheit und Gräue.

Wassermengen im Inselnorden
Der Starkregen im Inselnorden zeichnete sich besonders am Sonntag ab, da er den ganzen Tag und bis spät in die Nacht andauerte. In Corralejo wurde im Hafen der Niederschlag gemessen, welcher am Sonntag bei 46mm lag. Dieser Wert war laut AEMET der höchste der Insel. Die Insel Fuerteventura verzeichnete eine durchschnittliche Niederschlagsmenge in gerade mal 36 Stunden, wie man sie normalerweise über das ganze Jahr verteilt erziehlt. Am Montag ließ der Regen nach. Somit konnte mit Hilfe des Zivilschutzes wieder einiges in Stand gesetzt werden. Es wurden Wege ausgebaut, Straßen, welche blockiert waren, geräumt oder auch einfach sauber gemacht.
Fuerteventura darf sich glücklich schätzen, denn bis auf andauernden Starkregen blieb die Insel von Sturm und größerem verschont. Der Tropenstrum Hermine war schon etwas langsamer geworden, als er auf die Kanaren traf. Im Inselnorden, also auch in El Cotillo blieb man zu Hause. Nur wenige trauten sich vor die Haustüre und schauten sich die Auswirkungen des Starkregens an. Die Straßen voller Wasser, Barancos bis zum Strand, Wasserfälle und große Seen wo auch immer man hinschaute.
Bilanz nach dem Regen
Die Bilanz der Starkregens wird sich noch zeigen, aber bis jetzt ist man positiv gestimmt. Die Natur und die Landwirtschaft, wird von den Wassermengen, die gesammelt werden konnten, einige Zeit betrieben werden können. Auch wenn der jetzige Anblick noch braun und verdreckt wirkt, könnte es in den nächsten Wochen durchaus etwas grüner werden auf Fuerteventura. Dies wäre ein seltener Anblick der Insel, da man hier ansonsten eher eine Mondlandschaft beobachten kann.

