
„Superfoods“ sind mittlerweile (wörtwörtlch) in aller Munde. Aber was ist das überhaupt? Und sind so super, wie der Name es besagt? In einem vorigen Blog über Chia Samen hatten wir bereits über dieses Superfood bereichtet und gehen hier nun einmal der Frage auf den Grund, was Superfoods im Allgemeinen sind und ob sie es tatsächlich bringen.
Allerdings sind die Wirkungen nur teilweise wissenschaftlich bewiesen. Den Unterschied hierbei macht auch die Menge, in der man die besonderen Lebensmittel verzehrt. Superfoods sollten in recht großen Mengen und regelmäßig in den Speiseplan integriert werden, um wirklich etwas zu bringen. Viele Firmen mischen nur minimale Mengen z.B. zu herkömmlichem Müsli oder Riegeln, um den Begriff „Superfood“ auf die Verpackung schreiben zu können. Achtet daher am Besten immer auf die Inhaltsangaben.
Was ist nun ein “echtes” Superfood?
- Es liefert von einem bestimmten oder von mehreren Nähr-, Wirk- oder Vitalstoffen eine sehr große Menge und deutlich mehr als die üblichen Nahrungsmittel.
- Es ist möglichst naturbelassen + stammt aus Bio-Erzeugung bzw Wildwuchs.
- Es ist ein vollwertiges und ganzheitliches Lebensmittel.
- Es muss nicht immer teuer sein.
- Es stammt teilweise aus weit entfernten tropischen oder arktischen Regionen stammen.
- Es kann aber auch bei uns direkt vor der Haustür „wachsen“.

Können Superfoods helfen, eine Krankheit zu heilen?
Ja! Krankheiten gehen meist mit übermäßigem oxidativen Stress einher, sowie mit chronischen Entzündungen. Um dem entgegen zu wirken, kann man Superfoods nutzen, da diese u.a. antioxidativ und entzündungshemmend wirken. Am besten integriert man deshalb mehrere Superfoods in seine Ernährung, die gegenseitig ihre Wirkung unterstützen und sogar oft verstärken. Das allein reicht natürlich nicht aus, um vollkommen gesund zu leben. Man sollte auf einen ausgewogenen Lebensstil im Allgemeinen achten.
Gehyped werden nun am meisten die exotischen Superfoods wie Chia Samen, Açai-Beeren und Moringa. Diese haben jedoch meist einen langen Transportweg und neben der eigenen gesunden Lebensweise sollte man doch auch mal auf die Nachhaltigkeit für den Planeten achten. Erstens werden sie meist mit Flugzeugen transportiert. Zweitens benötigen sie teilweise Transportbedingungen, die zusätzlich Energie verbrauchen. Drittens geht die erhöhte Nachfrage der Superfoods in den Industrieländern meist mit steigenden Weltmarktpreisen einher, sodass sich die Einheimischen dieses Food kaum noch leisten können.
Wie können wir nun also gleichzeitig unsere Gesundheit pushen und nachhaltig handeln?
Mehr auf regionale Ware zurückgreifen! Früher hatte man auch keinen Quinoa aus Peru oder sonstige exotische Superfoods. Hier nun also ein paar Beispiele, für heimische Alternativen:
- Acai-Beeren kommen von der brasilianischen Kohlpalme. Sie sind voller Anthocyane, Omega-Fettsäuren sowie Magnesium. Ersetzen lassen sie sich super durch Leinsamen, Sonnenblumenkernen oder Rapsöl. Magnesium liefern zum Beispiel Haferflocken, Heidelbeeren oder Bärlauch.
- Moringa ist ein Baum aus Afrika oder Indien. Er liefert beträchtliche Mengen an Vitamin E und C, Folsäure und Zink. Alternativ dazu könnt ihr Vitamin E aus Haselnüssen und Wirsing beziehen; Vitamin C aus Petersilie sowie Meerrettich, Folsäure aus Grünkohl und Kirschen; Zink aus Nüssen, Linsen und Haferflocken.
- Quinoa enthält sehr viele Proteine, Magnesium und Eisen. Das gleiche könnt ihr allerdings auch von der heimischen Hirse mit einer Portion Gemüse erhalten.
- Chia Samen stammen von der gleichnamigen Pflanze aus Lateinamerika und sind voller Ballaststoffe, Omega-3-Fettsäuren sowie Antioxidantien. Ersetzt werden können sie perfekt durch Leinsamen, Äpfel, Tomaten, Hagebutten und Sanddorn, die vergleichbare Nährstoffe bieten.
- Granatäpfel sind mittlerweile auch in unseren Supermärkten normal geworden, gilt aber aufgrund des hohen Gehalts an Kalzium, Kalium und Eisen als Superfood. Himbeeren, Brokkoli, Pilze, Kresse, Rucola, weiße Bohnen oder Linsen sind hier super Alternativen.
- Matcha senkt den Blutdruck, verbessert die Cholesterinwerte sowie den Stoffwechsel, reduziert Stress und steigert die Leistungsfähigkeit. Dieselbe beruhigende und stressmindernde Wirkung haben auch unsere heimischen Kamillen-, Fenchel- und Melissentees.


Superfoods sind also tatsächlich super foods und können unter gewissen Voraussetzungen und in den richtigen Mengen sowie einer regelmäßigen Einnahme unsere Gesundheit verbessern. Allerdings sind sie kein Zauberessen, das uns plötzlich super healthy macht. Dazu gehört einiges mehr wie eine abwechslungsreiche, farbenfrohe, regionale und am besten saisonale Ernährung sowie ausreichend Bewegung. Um die notwendigen Nährstoffe zu sich zu nehmen, muss man also auch nicht immer die überteuerten, fancy Nahrungsmittel kaufen, die einem angepriesen werden. Dafür reichen vollkommen unsere heimischen Lebensmittel, die gleichzeitig auch noch umweltschonender oder soagr Menschenschonender produziert bzw. verarbeitet werden.