Ajuy und die Piratenhöhlen

Ajuy – ein Ausflugsziel, das mit vielen Highlights aufwartet

Ajuy selbst ist ein kleines, schönes Fischerdörfchen an der Westküste von Fuerteventura. Es scheint ein wenig, als wäre die Zeit hier stehen geblieben zu sein, da der Ort eine unglaubliche Ruhe ausstrahlt. Ein kleiner Spaziergang durch den Ort und vielleicht ein Kaffee oder ein Snack in einem der kleinen Cafès oder Restaurants lohnen sich also auf jeden Fall bevor es weiter geht zum Strand. Der Strand ist durch seinen tief schwarzen Sand ein beliebtes Ausflugsziel für Touristen. Der schwarze Sand, der dem Strand den Beinamen “Playa de los muertos” (dt. Strand der Toten) eingebracht hat, bildet einen schönen Kontrast zum türkis-blauen Meer und ist somit wirklich sehenswert – ein Anblick, den man sonst meist nur aus Bilderbüchern kennt.

Vom Strand aus geht es weiter in die Höhlen von Ajuy (“las cuevas de Ajuy”). Die sogenannten Piratenhöhlen liegen nördlich der “caleta negra”, der schwarzen Bucht. Eine Treppe führt erst etwas auf die Klippen hinauf, wo man einen tollen Ausblick über den Strand, das Meer und den Ort Ajuy hat. Über eine schmale Treppe geht es dann weiter zur Höhle, der Caleta Negra (Dt. schwarze Grotte), die ca. 600m hinein reichen. Zieht euch dafür auf jeden Fall festes Schuhwerk an, auch wenn eine Treppe dorthin führt, ist der Weg in Flipflops doch eher etwas anstrengend zu bewältigen. Zudem empfiehlt es sich, nicht gerade bei Flut zu den Höhlen zu gehen, da die Treppe zur Höhle sonst eventuell überschwemmt sein kann und ihr so nicht die Möglichkeit habt, in die Höhle hineinzugehen. Schaut am besten vorher zu welcher Tageszeit Ebbe ist und richtet euch danach. Für die Abenteuerlustigen unter euch, die die Höhle ein wenig erkunden wollen, sollte außerdem eine Taschenlampe nicht fehlen.

Ajuy und die Piratenhöhlen - schwarzer Strand von Ajuy
Ajuy und die Piratenhöhlen - Ajuy
Ajuy und die Piratenhöhlen - Cueva Negra

Woher haben die Piratenhöhlen ihren Namen?

Tatsächlich gab es zu Beginn des 15. Jahrhunderts hier auf der Insel die ersten Piratenüberfälle. Die kanarischen Inseln galten damals wegen ihrer geografischen Lage zu Amerika, Europa und Asien als ein strategisch wichtiges Ziel für Piraten. Bei den Überfällen durch die Piraten ging es dabei nicht gerade glimpflich zu: Sie überfielen die Inselbewohner, raubten sie aus und ermordeten sie oder nahmen sie in Gefangenschaft und versklavten sie. Zu guter Letzt zündeten die Seeräuber die Dörfer an. 

Die geräumigen Höhlen von Ajuy eigneten sich dabei perfekt für die Piraten um ihre Beute zu verstecken bevor es weiter zu den Nachbarinseln ging um diese zu überfallen, da Fuerteventura als einer der wichtigsten strategischen Seepunkte galt. Obwohl die Piraten offiziell mit Steckbriefen gesucht wurden, so wurden sie inoffiziell aus politischen Gründen von verschiedenen Königen angeheuert um in ihrem Auftrag die Ländereien zu erobern.

Der schwarze Strand vor den Piratenhöhlen war damals der Landeplatz für die Piratenschiffe um danach das Dorf Ajuy und dessen Bewohner zu überfallen.